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„Point of View“
wird in der Literatur als Erzählperspektive umschrieben. Es
ist wohl die Sichtweise, die der Erzähler gegenüber
dem Erzählgegenstand einnimmt. Zumindest hat mir das der
amerikanische Alleswisser verraten, als ich immer wieder über
die Abkürzung POV in sozialen Medien gestolpert bin. Eine
Vorgehensweise, die ich gern anwende, um mir Dinge zu erfragen, die ich
nie aus dem minimalistischen Hut meines Wissens zaubern könnte.
Wenn ich nun dieses mit Fotos in Verbindung bringen würde, was
schon vor mir eine Menge Leute getan haben, dann erzählen wir
gelegentlich alle die gleichen Geschichten (Motive, Perspektiven
u.s.w.). Es ist also keine Erfindung von mir! Aber ich möchte
mich gern in die Formation derer einreihen, die mit diesem Gedanken
etwas mehr anfangen können. Denken wir doch nur an die
regionalen oder überregionalen Hotspots! Wie oft hat man schon
ein Foto bei anderen gesehen, es für schick befunden und es
dann versucht in ähnlicher Form auch so hinzubekommen. Keine
bösen Blicke bitte, ich zähle auch zu diesen und habe
kein Problem, mich öffentlich dazu zu bekennen. Man kann es
vielleicht so umschreiben, dass wir in der Fotografie eine bekannte
Geschichte (gesehenes
Foto) mit eigenen Worten erneut wiedergeben
möchten.
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https://www.fotocommunity.de/photos/Brockenbahn? |
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Zu
Beginn half mir eine solche Methode sogar sehr, um überhaupt
erst einmal das eigene Gefühl für die Fotografie und
das Fotografieren an sich austesten zu können. Ich denke
sogar, dass wir auch bei denen, die dieses heutzutage vehement
abstreiten, solche Geschichten finden dürften, wenn man nur
gründlich in deren Anfangsjahren suchen würde! Es ist
keine Schande, sich gelegentlich auch an anderen Koryphäen in
ähnlicher Weise zu orientieren und im asiatischen Kulturkreis
dürfte dieses vielleicht sogar zum normalen Umgangston
gehören. Wir können aber selbst nur aus deren
Schatten treten, wenn wir irgendwann eigene Ideen entwickeln und eigene
Sichtweisen darlegen. Die allseits bekannten Persönlichkeiten
in der Fotografiezene weisen in ihren Büchern, Blogs, Video -
Channels und Workshops schon seit einigen Jahren darauf hin.
Irgendwie bin ich doch ganz froh darüber, dass mich solche
Äußerungen ein wenig mehr beeindruckt haben. Dabei
lasse ich die typischen Reise- und Urlaubsdokumentationen gar nicht
erst unter den Tisch fallen. Ganz im Gegenteil! Sie sind bis heute ein
fester Bestandteil meiner Fotografie und meiner Urlaubserinnerungen
geblieben. Nur versuche ich mittlerweile auch andere Sichtweisen auf
die Motive zu finden. Um so bekannter diese sind, um so mehr gelingt es
zu überraschen. Aber auch Nebenschauplätze
rücken nun immer mehr in das Zentrum meiner Begierde. Ich
suche verstärkt ungewöhnliche Positionen, andere
Blickwinkel, versuche mich fotografisch mehr auszudrücken,
kleine Bildgeschichten (auch
in kleinen Serien) zu erzählen, mehr zu
experimentieren und vor allem auch das zu zeigen, was mich ganz
persönlich beeindrucken konnte.
Dass dabei nicht immer alles gelingt oder bei jedem ankommt, liegt in
der Natur der Sache. Wenn es aber unter meinen Gästen nur
einige wenige geben sollte, die meine Sichtweisen als interessant genug
empfinden und mich dadurch in ihre Schublade
„Fotografie“ ablegen, dürfte ich schon
eine Menge dazugewonnen haben. Wohlgemerkt nur dazugewonnen!
Hierfür müssen die gezeigten Fotos nicht einmal zu
den Besten der Besten gehören. Manchmal reicht es schon, wenn
man bei den betrachtenden Persönlichkeiten Fragen aufwirft,
sie dadurch innehalten und sich mit dem gezeigten Foto
auseinandersetzen möchten, ohne dabei natürlich nun
nur noch wild und unüberlegt durch die Gegend zu ballern.
Meine Online Galerie „Fascination
Point of View“
zeigt ausschließlich eine Zusammenstellung von einzelnen
herausgelösten Fotos, bei denen Nebensächlichkeiten,
reduzierte Ausschnitte, bewusst anders gewählte Perspektiven
oder besondere Stimmungen präsentiert werden sollen. Solche
gehören für mich, genau wie die typischen und schon
bekannten Motive (Motto:
„ich war auch hier“), in jede meiner
Präsentationen. Die Fotos in dieser Ausstellung wurden
allesamt mit meinen DSLR - Kameras (aus
dem Hause Sony) aufgenommen und sind teilweise in
touristischen Hochburgen entstanden. Es versteht sich von selbst, dass
der Respekt gegenüber der Natur und dem urbanen Raum
dafür nicht über Bord geworfen wurde.
Diese Fotosammlung soll in erster Linie wieder den beginnenden
Hobbyisten als Denkanstoß dienen. Um überhaupt
Fotografieren zu lernen oder die eigene Fotografie verbessern zu
können, gibt es schon seit etlichen Jahren beeindruckende
Schlüsselfiguren, die weitaus mehr können, als ich es
jemals imstande wäre zu präsentieren. Sucht Euch
einfach selbst die passenden Mitstreiter, Mentoren, Senseis oder
Vorbilder!
Wenn Ihr nun durch diese Ausstellung schlendert, dann versucht
vielleicht, nur für einen kurzen Augenblick, Eure
persönliche Erwartungshaltung beiseite zu schieben und denkt
immer daran, es sind nicht Eure Fotos, Eure Möglichkeiten und
Eure Gedanken. Ich lege es erst gar nicht darauf an, um Euch zu
gefallen oder berühmt werden zu wollen. Bullshit! Vielmehr
geht es mir hier um den einen Eingangsgedanken (roter Faden), der
in dieser Galerie fotografisch gezeigt werden soll und der Euch, in
jeder noch so unbedeutenden Ausstellung, ebenfalls vorab
entgegengebracht werden würde.
Niemand wird es übrigens je erfahren, dass Ihr meine
Ausstellung besucht habt (es
sei denn, Ihr geht selbst damit spazieren)!
Natürlich steht es jedem von Euch frei, das gesehene
dafür zu nutzen, um es eventuell besser zu machen, eigene
Ideen daraus zu entwickeln und diese auf Euren bevorzugten
Präsentationskanälen zu zeigen. Allein dann
hätte auch eine solche Geschichte wieder einmal ihren Zweck
erfüllt und mich würde es nicht einmal
stören... |
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